Konzert am 02.10.2016 in Prüm – Ein Rückblick…
“Kein Friede zwischen den Nationen ohne Friede zwischen den Religionen!
Kein Friede zwischen den Religionen ohne Dialog zwischen den Religionen!
Kein Dialog zwischen den Religionen ohne globale ethische Standards!
Kein Überleben unseres Glaubens ohne ein globales Ethos, ein Weltethos,
gemeinsam getragen von religiösen und nichtreligiösen Menschen!”
Hans Küng
»The Armed Man – A Mass For Peace«…
…ist das Ergebnis eines besonderen Auftrags zur Jahrtausendwende, ausgesprochen von den englischen »Royal Armouries«. Zugleich ist es die jüngste in einer sechs Jahrhunderte währenden Tradition von »Armed Man«-Messvertonungen, die das französische Lied »L’homme armé« aus dem 15. Jahrhundert zum Ausgangspunkt nehmen.
In den Worten von Guy Wilson, Master of the Royal Armouries (Leiter des britischen königlichen Waffenmuseums, eines der ältesten Museen der Welt), »muss das Thema, dass ›der Mann in Waffen gefürchtet werden muss‹, worum es ja in diesem alten Lied geht, als schmerzvoll aktuell im 20. Jahrhundert betrachtet werden, und so entstand die Idee, einen Auftrag für eine zeitgemäße Messe ›The Armed Man‹ zu vergeben.
Welchen besseren Weg könnte es geben, sowohl zurückzuschauen und darüber nachzudenken, was wir eigentlich mit diesem kriegsbeladenen und zerstörerischen Jahrhundert zurücklassen, als auch nach vorn zu sehen in Hoffnung und der Verpflichtung zu einem neuen, friedvolleren Jahrhundert.«
Umfangreich in Besetzung und ästhetischem Ansatz, ist »The Armed Man« ein außerordentlich bewegendes und doch leicht zugängliches Werk, das bewusst traditionelle Mittel verwendet, um ein höchst gegenwärtiges Sujet zu beleuchten.
Karl Jenkins erläutert dazu:
»Als ich mit der Komposition von ›The Armed Man‹ begann, trug sich die Tragödie im Kosovo zu. Täglich wurde ich an die Schrecknisse eines derartigen Konflikts erinnert und so widmete ich das Werk den Opfern des Kosovokrieges.«
Aus diesem Grunde ist der Gesang eines Muezzins mit dem »Allahu Akbar«, einem Glaubensbekenntnis, ein Element in der Abfolge des Werkes. Auf diesen Gesang, mit dem die Muslime zum Gebet gerufen werden, folgt ein Teil der christlichen Messe, das Kyrie, das im katholischen und evangelischen Gottesdienst zur inneren Vorbereitung, der Anrufung Gottes, gehört. Der Muezzin ist ein Gast in dieser Messe.
Muslime und Christen stellen sich nebeneinander,
beten ihren Gott an und vereinen sich in der gemeinsamen Bitte um Frieden,
stellvertretend für alle Menschen,
unabhängig von Religionen.
Das Konzert wurde eröffnet mit:
Samuel Barber: “Agnus Dei”
Christoph Schömig: “Da pacem Domine” (Chorimprovisation)
Ausführende:
Kammerchor Westeifel
Junge Philharmonie Bonn
Solisten:
Eva-Maria Wenz, Sopran
Ellen Höfer, Sopran
Harald Thome, Bariton
Leitung:
Regionalkantor Christoph Schömig
Rezensionen zum Konzert in den Medien;
“Prüm Aktuell” vom 03.10.2016
“Trierischer Volksfreund” vom 04.10.2016